Mikuni HS-40
Tuning Anleitung, Explosionszeichung & Teileliste


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Startersystem
Mikunis Startersystem ersetzt den rohen Chokemechanismus eines Standardvergasers.
Es ist tatsächlich ein kleiner Hilfsvergaser mit einer ziemlich fetten Mischung für Startzwecke.
Das Startersystem funktioniert nur, wenn der Chokeknopf gezogen und die Schieberöffnung geschlossen ist. Wenn die Schieberöffnung mit dem herausgezogenen Chokeknopf geöffnet wird, hört die Luft im Grunde genommen auf, durch das Startersystem zu fließen und somit dem Motor ihre fette Mischung zu liefern.
Wird die Motordrehzahl erhöht, während das Startersystem aktiv ist, wird es durch Öffnen der Schieberöffnung ausser Kraft gesetzt. Wird die Schieberöffnung geschlossen, nimmt das Startersystem den Betrieb wieder auf.
Das Startersystem hat ein einstellbares Bauteil - die Starterdüse.
Eine größere Starterdüse reichert die Startermischung an, eine kleinere reichert sie ab.
Die 55er Düse passt für die meisten Installationen am HS40. In warem Regionen könnte eine 45´er Düse besser funktionieren.

Details
1) Einstellung der Schieberrückholfeder:
Die Schieberrückholfeder kann in drei Vorspannungen eingestellt werden.
Der HS40 wird mit der Feder in der stärksten der drei Positionen geliefert. Wird eine schwächere Vorspannung bevorzugt, sollte auf einen korrekten Drehzahlrückgang zum Leerlauf geachtet werden, da in manchen Installationen die schwächeren Federeinstellungen dieses nicht immer gewährleisten!

2) Schwimmereinstellung:
Die Schwimmerebene ist für den korrekten Betrieb jedes Vergasers entscheidend. Der HS40 ist dabei keine Ausnahme. Mikuni stellt die Schwimmer bei der Montage richtig ein, während der Optimierung oder bei anderen Arbeiten könnten Sie diese Einstellung eventuell verstellt haben.
Wenn Sie Zweifel an der korrekten Einstellung haben, überprüfen Sie die Schwimmerebene und stellen Sie -falls erforderlich- wieder ein.
Ein zu hoher Schwimmerstand, kann eine gute Optimierung des Leerlaufs unmöglich machen. Zu niedriger Schwimmerstand, hat eine ähnliche Wirkung im mittleren Bereich der Optimierung.


Bild02: Zeigt den Schwimmerstand und das Einstellverfahren
OPTIMIERUNGSHANDBUCH

Generelle Tuning Verfahren
Ihr Mikuni Vergaser ist werksseitig mit optimal aufeinander abgestimmten Komponenten ausgestattet.
Die ungeheure Anzahl an für Harleys verfügbaren Auspuffsystem und Nockenwellen macht es jedoch unmöglich alle Kombinationen in einem Vergaser-Setup abzudecken.
Höchstwahrscheinlich jedoch werden Sie den HS40 als perfekt für Ihren Motor abgestimmt empfinden, ohne ein Teil austauschen zu müssen. Sollte er nicht perfekt an Ihrem Motor laufen, beschreiben wir in diesem Kapitel nie notwendigen Änderungen.
Der HS40 bietet wesentlich mehr Einstellmöglichkeiten als ein standard Harley Vergaser. Dadurch haben Sie die Möglichkeit den HS40 genau auf die Erfordernisse Ihres Motors im gesamten Drehzahlbereich und bei jeder Schieberöffnung einzustellen.
Jedes einzelne System des HS40 ist leicht zu optimieren und zu diagnostizieren. Allerdings nur wenn Sie verstehen, wie die einzelnen Systeme funktionieren! Bevor Sie Änderungen am HS40 vornehmen, falls überhaupt welche nötig sind, lesen Sie den entsprechenden Abschnitt dieses Handbuchs, das Ihnen die verschiedenen Bauteile und deren Funktionen erleutert.
Es macht keinen Sinn zu versuchen den Vergaser einzustellen, wenn der Motor nicht in völlig einwandfreiem Zustand ist. Die Ventile und Ringe müssen richtig dichten, der Zündzeitpunkt muss stimmen und die Zündkerzen müssen sauber und richtig eingestellt sein. Einige Auspuffsysteme können die Vergaseroptimierung zusätzlich erschweren. Zum Beispiel ist es fast unmöglich, gleichmäßiges und schnelles Gemischaufbereitung mit geraden und offenen Rohren zu erzielen.
Wenn Sie Zweifel am Zustand Ihres Motors haben, testen und optimieren Sie ihn bevor Sie versuchen den Vergaser einzustellen.

Das Einstellen des Leerlaufs (Grundsystem)
Der erste Schritt beim Einstellen jedes Vergasers ist, den Leerlauf richtig einzustellen.
Und, die erste Stufe in diesem Verfahren ist, die Leerlaufgemischschraubenposition für den besten Leerlauf einzustellen. Mikuni dreht die Leerlauf-Gemischschraube werkseitig drei Umdrehungen auf. Diese Position passt bei den meisten Setups, wie wir fanden. Wenn sich die Schraubenposition geändert hat, drehen Sie sie sanft zu und anschliessend drei Umdrehungen raus. Im nächsten Schritt bringen sie den Motor auf normale Betriebstemperatur. Dies kann mehrere Meilen bei Autobahngeschwindigkeiten erfordern. Wenn Sie eine Öltemperaturanzeige haben, fahre bis die Öltemperatur bis nahe 150 Grad (Fahrenheit) beträgt.

Das Motorrad muß senkrecht stehen und der Motor bei annähernd 1.000 U/Min. laufen. Drehen Sie die Leerlaufgemischschraube jeweils eine halbe Drehung auf einmal rein, bis sich der Leerlauf entweder verlangsamt oder unregelmäßig wird. Die Leerlaufgemischschraube ist jetzt zu weit reingedreht, und die Leerlaufmischung ist zu mager. Machen sie nach jeder halben Umdrehung für einige Sekunden eine Pause, um dem Motor zu ermöglichen, sich zu beruhigen, und Ihnen einen klaren Hinweis auf den Mischungszustand zu geben. Beginnen Sie jetzt, die Schraube in halben Drehungsintervallen heraus zu drehen, bis der Motor wieder einen unregelmäßigen Leerlauf hat oder sich verlangsamt. Notieren Sie die Schraubenumdrehungen von "zu mager" und "zu fett".